Holz ist einer der ältesten Baustoffe. Schon früh hat die Menschheit festgestellt, dass sich das gewachsene Material leicht zu transportieren und mechanisch zu bearbeiten ist. Inzwischen hat sich natürlich vieles geändert, aber noch heute schätzen wir diese Eigenschaften des Werkstoffes.
Zentral für den Einsatz von Holz im Außenbereich ist die Fähigkeit des Werkstoffes der Witterung zu trotzen. Dabei können wir diese witterungsbedingten Einflüsse auf Wasser durch Niederschlag oder Verdunstung und Sonnenstrahlung reduzieren.
Diese beiden Einflüsse bewirken grundsätzlich verschiedene Prozesse im und am Holz. Wasser bietet ein Milieu indem Schädlinge am Holz arbeiten wollen - Pilze, Insekten und Co. können feuchtes Holz relativ leicht zersetzen und somit ein Bauwerk schädigen. Elektromagnetische Strahlung (wie Sonnenstrahlen) interagieren mit den Partikeln an der Holzoberfläche und zerstören etwa die Farbstoffe, das Holz erhält eine graue Patina.
Je nachdem, welches Holz eingesetzt wird, sind die oben genannten Effekte mehr oder weniger gut zu beobachten. Generell wird ein dichtes Holz weniger anfällig für Feuchtigkeit sein, da Wasser nicht so leicht in die Poren eindringen kann. Alternativ können Hölzer mit hohem Harzgehalt ebenfalls gut mit Feuchtigkeit umgehen, da diese als eine Art natürlich Lasur funktioniert.
Holz muss trocken lagern - das gilt nicht nur für das Kaminholz, sondern auch für die statische Auflagerung des Materials. Es ist logisch, dass der direkte Kontakt zwischen dem Holz und einem Boden, der immer ein gewisse Feuchte aufweist, vermieden werden muss.
Generell gilt: Stirnseiten schützen. Die Wasseraufnahme über die Stirnseiten (das sog. Klopfholz) ist deutlich höher als diese über die Längsseiten.
Technisch lassen sich hier einige Möglichkeiten realisieren. Ein konstruktiver Schutz bietet sich etwa durch das 'Aufständern' - das Holz wird auf Stelzen gestellt, sodass ein gewisser Abstand zum Boden herrscht. Zudem kann die Auflagefläche minimiert werden, z.B. durch den Einsatz von Montagekeilen.
Einen technischen Schutz erreichen wir zum Beispiel durch den Einsatz von wasserundurchlässigen Materialien an den Boden-Holz-Kontaktstellen. Hier eignet sich zum Beispiel Neoprentape oder Bitumenanstrich (v.A. für Zaunpfosten)
Tragweiten und Positionierung der Tragbalken sind von entscheidender Bedeutung für die Tragfähigkeit und damit auch Dauerhaftigkeit eines Holzbauwerks.
Als Richtwert können wir davon ausgehen, dass 1 cm Materialstärke 12-15 cm überbrücken können. Unterkonstruktionshölzer für Terrassen, die etwa 7 cm stark sind, können also maximal 1,05 m überbrücken. In der Praxis ist es hilfreich diesen Wert noch ein wenig nach unten zu korrigieren. Diese Berechnung kann auch für die Tragweiten von Terrassendielen verwendet werden. Somit kann bereits in der Materialauswahl der Arbeitsaufwand angepasst werden: Stabile Tragbalken und Terrassendielen (z.B. 2,8 cm) führen zu einem vereinfachten Aufbau der Konstruktion und somit zu weniger Arbeitsstunden und einem günstigeren Preis.
Diese Richtwerte können für horizontale Tragwerke so näherungsweise genutzt werden, wir berechnen jedoch jede Terrasse/ Deck im Einzelnen.
Wie vorher beschrieben, ist Holz mit einer festen Struktur, ohne Luftkammern, dauerhafter. Daher ist es in vielen Fällen sinnvoll, diese Holz in diesem Sinne zu veredeln. Wir unterscheiden hier zwischen Mitteln zur Tränkung des Holzes und diesen, die die Oberflächen versiegeln.
Optimal für die Veredlung des Holzkerns ist der Einsatz einer Lasur. Diese zieht in das Holz ein und verschließt die Hohlräume, welche später zu Problemen führen können. Dazu das Holz mehrfach mit einer geeigneten Lasur streichen.
Optimal verschließt man abschließend die Holzoberfläche mit einem Öl, oder Lack. Diese bilden eine dünne Mantelschicht und schützen das Holz somit vor dem Einfluss der UV-Strahlung und weisen Wasser direkt ab. Für Holz werden gern Öle verwendet, da diese die Maserung des Holzes zusätzlich besonders schön hervorheben.
Generell wären auch viele Speiseöle geeignet, um dieses Finish zu erzeugen, Nachteilig sind hier jedoch die meist langen Trockenzeiten und der Umstand, dass einige Öle ranzig werden können. Wir verwenden daher ausschließlich geeignete Öl- oder Öl-Firnis Produkte, die einen schönen Abschluss von Terrasse, Holzfassade oder Gartenhaus garantieren.
Wer einmal ölt - ölt immer?
Tatsächlich muss eine behandelte Oberfläche, wenn diese der Witterung ausgesetzt ist, in gewissen Abständen überarbeitet werden. Dass gilt allerdings auch für Steinmaterialien oder Kompositwerkstoffe wie WPC oder BPC. Vorteil Holz: Einfaches Abschleifen, großer Effekt. Quasi beliebig oft wiederholbar.
Fragen zum Thema Holz?
Wir freuen uns immer über Fragen zu Projekte und stehen Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite.